Bei dieser Fortbildung wird ein Einblick in das in NRW entwickelte Konzept zur musikalischen Sprachförderung gegeben. Unter anderem, werden anhand von praktischen Beispielen Methoden vorgestellt die auch in SBS gut anwendbar sind. Der Musiktherapeutische Ansatz wird in einem Fachvortrag vorgestellt und in Workshops mit Beispielen für die SBS-Praxis umgesetzt.

Kinder als Erfinder von Geschichten - Verwendung von Hand- und Fingerpuppen -Humor in der Arbeit mit Kindern - (Arbeitsgruppe 1)

Ausgewählte Spiele und psychologische Aspekte - Transfereffekte von Musik -Themenzentrierte Interaktion - (Arbeitsgruppe 2)

In den Arbeitsgruppen wird praktisch und theoretisch gearbeitet. Es werden konkrete Anregungen für die praktische Arbeit geboten (Lieder - Spiele - Arbeitsformen).

Die Psychologischen Aspekte stehen dabei im Vordergrund.

In der Fortbildung sollen neben theoretischen Hintergründen gemeinsam Spiele ausprobiert, um einerseits die Theorie praktisch zu untermauern, sowie den Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, eigene Erfahrungen im Umgang mit den Spielen zu machen und dadurch deren Wirksamkeit zu betrachten. Aspekte der kindlichen Entwicklung werden zu den Spielformen in Bezug gesetzt, sodass deutlich werden kann, welche Mittel helfen können, um die Kinder in ihrer psychosozialen, emotionalen und dadurch auch verbalen Entwicklung zu unterstützen, indem sie erfahren, „gehört zu werden", einmal „im Mittelpunkt zu stehen", zu experimentieren oder die Initiative zu ergreifen.

Zielgruppe

Zertifizierte SBS-Fachkräfte, musikpädagogische Fachkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und SBS-Tandems (kein anerkanntes SBS-Modul im Rahmen der Zertifizierung, freiwilliges Zusatzangebot)

Dozenten

Rainer Edelbrock (Dipl. Musiktherapeut; Musikpädagoge und lehrt im Studiengang musiktherapeutische Improvisation an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster)
Oliver Schöndube (Dipl.-Musiktherapeut und Lehrer, Heilpraktiker für Psychotherapie (HPG), Musik auf Rädern Osnabrück)

Projektbeschreibung

Zielgruppe sind Vorschul- und Grundschulkinder, die nicht über eine altersgemäße Sprachentwicklung verfügen. Sie sollen eine musiktherapeutische Sprachförderung erhalten, in deren Zentrum vor allem die Behandlung der emotionalen und kommunikativen Aspekte von Sprachdefiziten steht.

Durch den Ausgangspunkt Musik ist dieses Förderangebot gleichermaßen für deutschsprachig aufgewachsene Kinder wie für Kinder mit Migrationshintergrund geeignet.

Methoden

Mit Hilfe des Mediums Musik und durch ein Setting, welches pädagogische wie therapeutische Erfahrungen einbezieht und je nach individuellen Erfordernissen nutzt, soll das Angebot zu einer Nachreifung beitragen, die es den Kindern ermöglicht, Sprache als etwas Eigenes und als wünschenswerten Zugewinn zu erfahren. Durch die Übergangsqualität der musikalischen Erfahrung soll auch Sprache als Ausdrucks- und als Beziehungsmedium erfahrbar werden. Sie soll den Kindern ermöglichen, sich und das, was sie erleben, mitteilen zu können und auf Verständnis zu stoßen, von sich erzählen zu können und gehört zu werden, etwas über andere und über die Welt zu erfahren und daran teilhaben zu können. Wir erwarten, dass dadurch eine psychologisch günstigere Grundlage für die konkrete Sprachförderungen geschaffen wird und dass die Sprachentwicklung selbst sich durch das Zusammenwirken von Musik und Sprache (Lieder, gesungene Sprache) potenzieren lässt.

Das Besondere

Insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund kann das Medium Musik das Erlernen von Sprache und Kommunikation jenseits des muttersprachlichen und kulturellen Kontextes unterstützen. Im gemeinsamen spielerischen Tun kann eine gezielte Förderung von Selbstvertrauen, Flexibilität und Achtsamkeit im Umgang miteinander stattfinden. Das gemeinsame Musizieren, insbesondere das musikalische Improvisieren, regt die Kreativität und die Phantasie an und fördert die Fähigkeit, auf sich und andere zu hören und kann zu einer verbesserten Affektregulation führen. Diese Erfahrungen werden aus dem „Proberaum Musik“ in den Alltag übertragen.