"...wie ein rohes Ei?" Salutogenetischer Umgang mit potentiell traumatisierten Kindern

Motto: Sei es ein durch Natur, Terrorismus oder Krieg bedingtes oder irgendein anderes Unglück: Die kulturell und sozial getragene tröstende Hilfe ist etwas, das den Menschen eben auch zum Menschen macht (Dr. med. Perren-Klingler 2004).

Kinder von Flüchtlingen und Kriegsvertriebenen haben im Heimatland oder auf der Flucht Tage und Wochen erlebt, die geprägt waren von Krieg, Gewalt, Vertreibung oder auch dem Verlust von Familienangehörigen. Die Familien verlassen ihr Haus und Hof nicht freiwillig, sondern suchen Schutz vor Verfolgung, ethnischer oder religiöser Herabwürdigung und Diskriminierung, auch versuchen sie, der Armut zu entkommen. Die seelische Gesundheit der Kinder ist ein elementarer und primärer Baustein für das friedliche Zusammenleben mit uns und muss Ziel der pädagogischen Arbeit sein. Damit dies gelingt und auch Freude bereitet, müssen pädagogische Fachkräfte wissen, wie sie mit dieser Herausforderung umgehen sollen.

Inhalt der Fortbildung

  • Sensibilisierung für die Flüchtlingsproblematik (Krieg, Vertreibung, Flucht), Migration – Diskriminierung – Partizipation und … Integration
  • Grundkennnisse: traumatische Erlebnisse und mögliche gesundheitliche Folgen bei Kindern und Erwachsenen
  • klinische Definition: „Traumatisierung“, „sekundäre Traumatisierung“, „sequentielle Traumatisierung"
  • primäre Gefühle (Grundemotionen)
  • psychisches und physisches Wohlbefinden: generalisierte Widerstandskräfte (Antonovsky)
  • Resilienz fördern und Ressourcen aktivieren  - im Kindergarten
  • „was können wir tun ?“:  Handlungsmöglichkeiten der pädagogischen Fachkräfte vor Ort
  • Vernetzung, Inanspruchnahme von externen Betreuungsstellen
  • Psychohygiene: Techniken der Selbstberuhigung, Achtsamkeit und Freude

Nach dem theoretisch basiertem Thementeil mit Praxis Workshops werden nachmittags in zwei weiteren parallelen Workshops praktische Anregungen für die SBS-Stunde gegeben und gemeinsam umgesetzt.

Mit Nonsensversen für alle SBS-Altergruppen, die im Besonderen die Sprachfreude überhaupt und die sozial-emotionale Entwicklung in Klein-und Großgruppe fördern. Die "Quatschsprache" kann kein Kind und wird deshalb sehr schnell zur Brücke von Kindern mit der Muttersprache Deutsch zu Kindern, die mit Deutsch als Fremdsprache aufwachsen.

Zielgruppe

Zertifizierte SBS-Fachkräfte (freiwilliges Zusatzangebot), musikpädagogische Fachkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, die im Tandem SBS-Maßnahmen durchführen und sonstige Interessierte.

Fachvortrag/Workshop

  • Lic. Ing.  Lic. Psych. (Kant Universität Kaliningrad/Königsberg) Margarita Aberman, Integrative TraumaTherapie (DeGPT), Supervisorin, Dipl.Psych.
  • Dieter G. David, Traumatherapie KST (DeGPT u. DAPT),Narrative Expositionstherapie (NET), Dozent ev. Hochschule für Sozialwesen Ludwigsburg

Dozentinnen

  • Ruth Wörner, Dipl.-Rhythmik Lehrerin, Dozentin an der Musikhochschule Stuttgart für pädagogische Praxis und SBS-Fachkraft
  • Jutta Glaser, Sängerin (Folk, World, Jazz, Pop), Stegreifcoach (Singen ohne Noten, Circlesinging) funktionale Stimm-und Atemtypentrainerin, Erzieherin, Durchführung des Musikalischen Projekts "Spielraum Musik" (in einem Asylbewerberheim, Heidelberg), Dozentin an der Hochschule für Musiktherapie, Lehrauftrag für "Musik als Kommunikation" an der Hochschule für Sozialwesen in Mannheim

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